Zu Gast bei Sankt Martin, Leonardo Da Vinci, Richard Löwenherz und Eleonore von Aquitanien
Bericht über die Austauschbegegnung zwischen Schülerinnen des St. Ursula Gymnasiums Freiburg und Schülerinnen und Schülern des Lycée Sainte Ursule in Tours vom 6.11. bis 15.11.2019.
Vor der Abreise…
Wie alle zwei Jahre waren die Schülerinnen der Klassenstufen 10, 11 und 12 am Beginn des neuen Schuljahres eingeladen, sich für den seit über 30 Jahren bestehenden Austausch mit unserer gleichnamigen Partnerschule in Tours an der Loire zu bewerben.
Da am St. Ursula Gymnasium im gleichen Zeitraum mittlerweile auch ein Austausch mit der Schmidt-Schule in Jerusalem stattfindet und die Schülerinnen darüber hinaus die Möglichkeit haben, an einem Sprachaufenthalt in Spanien teilzunehmen - beide Angebote richten sich an Schülerinnen der Klassestufe 10 -, schien es zunächst nicht ganz einfach, Schülerinnen in ausreichender Zahl für diesen Austausch gewinnen zu können, zumal die Schülerinnen der Kursstufen 11 und 12 den Klausurenplan sowie ihr Abitur fest im Blick haben und eher zurückhaltend auf das Angebot eines zehntägigen Auslandsaufenthaltes reagieren.
Zudem erhalten wir die Partnerbögen der französischen Schülerinnen in der Regel erst Anfang Oktober, da die dortigen Schülerinnen und Schüler ihre Gymnasialzeit ja erst im September mit Eintritt in die 10. Klasse (die "Seconde") beginnen und erst informiert werden müssen. Dadurch bleiben uns nur etwa 5 Wochen, um genügend interessierte deutsche Austauschpartnerinnen zu gewinnen und die Fahrt zu organisieren.
Andererseits lernen am St. Ursula Gymnasium pro Jahrgang etwa 100 Schülerinnen Französisch als erste oder zweite Fremdsprache, sodass sich am Ende mehr als genügend Schülerinnen für die Fahrt nach Tours bewarben - und das obwohl oder gerade weil einige auch schon an unseren Austauschprojekten mit Paris (Klasse 7) und Villeneuve-lès-Avignon (Klasse 7, 8, 9) teilgenommen haben.
Da am St. Ursula Gymnasium im gleichen Zeitraum mittlerweile auch ein Austausch mit der Schmidt-Schule in Jerusalem stattfindet und die Schülerinnen darüber hinaus die Möglichkeit haben, an einem Sprachaufenthalt in Spanien teilzunehmen - beide Angebote richten sich an Schülerinnen der Klassestufe 10 -, schien es zunächst nicht ganz einfach, Schülerinnen in ausreichender Zahl für diesen Austausch gewinnen zu können, zumal die Schülerinnen der Kursstufen 11 und 12 den Klausurenplan sowie ihr Abitur fest im Blick haben und eher zurückhaltend auf das Angebot eines zehntägigen Auslandsaufenthaltes reagieren.
Zudem erhalten wir die Partnerbögen der französischen Schülerinnen in der Regel erst Anfang Oktober, da die dortigen Schülerinnen und Schüler ihre Gymnasialzeit ja erst im September mit Eintritt in die 10. Klasse (die "Seconde") beginnen und erst informiert werden müssen. Dadurch bleiben uns nur etwa 5 Wochen, um genügend interessierte deutsche Austauschpartnerinnen zu gewinnen und die Fahrt zu organisieren.
Andererseits lernen am St. Ursula Gymnasium pro Jahrgang etwa 100 Schülerinnen Französisch als erste oder zweite Fremdsprache, sodass sich am Ende mehr als genügend Schülerinnen für die Fahrt nach Tours bewarben - und das obwohl oder gerade weil einige auch schon an unseren Austauschprojekten mit Paris (Klasse 7) und Villeneuve-lès-Avignon (Klasse 7, 8, 9) teilgenommen haben.
06.11.2019: Alle Wege führen über Paris
Am frühen Morgen des 6. November 2019 brachen wir - das heißt Frau Bösinger, Herr Ernst und 22 Schülerinnen - zunächst mit dem TGV nach Paris auf. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der französischen Hauptstadt, einer Besichtigung des "Arc de Triomphe" und einem geschichtlichen Blick auf die "axe historique" der großen Metropole setzen wir unsere Fahrt in Richtung Loire gegen Mittag vom Gare Montparnasse aus fort.
Als wir um kurz vor 14.00 Uhr in Tours ankamen, holte uns Madame Edith Beck, die Deutschlehrerin, die den Austausch bereits seit 10 Jahren auf französischer Seite verantwortet, am Bahnhof ab und geleitete uns zur Schule. Da die französischen Schülerinnen und Schüler noch Unterricht hatten, verstauten wir unser Gepäck in einem Raum der Schule und brachen zu einem ersten Stadtrundgang auf. Hierbei warfen wir einen ersten Blick auf die Kathedrale St. Gatien, erkundeten die Hauptgeschäftsstraße, die Rue Nationale, schlenderten über die Place Plumereau, erfuhren etwas über die Reste der einst großen Basilika Sankt Martin, besuchten in der Krypta der am Beginn des 20. Jahrhunderts von Victor Laloux neu errichteten Martinsbasilika die Gebeine des großen Heiligen des Abendlandes und kehrten gegen 17.00 Uhr wieder zur Schule in die Rue Emile Zola zurück.
Nachdem die deutschen Schülerinnen und die französischen Gastgeber sich auf dem Hof der Schule erstmalig begegnet waren und die letzten Fragen an uns Lehrer schließlich beantwortet waren, gingen unsere Schülerinnen zusammen mit ihren Austauschpartnerinnen und -partnern nach Hause.
Als wir um kurz vor 14.00 Uhr in Tours ankamen, holte uns Madame Edith Beck, die Deutschlehrerin, die den Austausch bereits seit 10 Jahren auf französischer Seite verantwortet, am Bahnhof ab und geleitete uns zur Schule. Da die französischen Schülerinnen und Schüler noch Unterricht hatten, verstauten wir unser Gepäck in einem Raum der Schule und brachen zu einem ersten Stadtrundgang auf. Hierbei warfen wir einen ersten Blick auf die Kathedrale St. Gatien, erkundeten die Hauptgeschäftsstraße, die Rue Nationale, schlenderten über die Place Plumereau, erfuhren etwas über die Reste der einst großen Basilika Sankt Martin, besuchten in der Krypta der am Beginn des 20. Jahrhunderts von Victor Laloux neu errichteten Martinsbasilika die Gebeine des großen Heiligen des Abendlandes und kehrten gegen 17.00 Uhr wieder zur Schule in die Rue Emile Zola zurück.
Nachdem die deutschen Schülerinnen und die französischen Gastgeber sich auf dem Hof der Schule erstmalig begegnet waren und die letzten Fragen an uns Lehrer schließlich beantwortet waren, gingen unsere Schülerinnen zusammen mit ihren Austauschpartnerinnen und -partnern nach Hause.
07.11.2019: Erste Begegnungen mit der Stadt und der Kunst
Am Morgen des nächsten Tages empfing der Schulleiter, Monsieur Alain Cerruti, die deutsche Austauschgruppe in der Kantine der Schule zu einem zweiten Frühstück. Nach den freundlichen Empfangsworten des Direktors und nachdem die Mädchen sich eifrig über die Erlebnisse des ersten Abends in den französischen Familien ausgetauscht hatten, durften die Schülerinnen ausgestattet mit einem Stadtplan und einem Fragebogen sich zu einer Stadtrallye aufmachen.
Auf ihrer Tour durch Tours begegneten die Schülerinnen vielen weiteren sehenswerten Orten, unter anderem dem Château de Tours, der Eglise Saint-Julien oder dem imposanten Rathaus, das ebenfalls von dem bereits bekannten Architekten Victor Laloux erbaut wurde.
Nach ihrer Rückkehr zur Schule betrachteten wir uns gemeinsam die Kathedrale St. Gatien nochmals genauer. Neben dem wunderschönen spätgotischen Maßwerk, den hohen Jochgewölben, den wunderschönen mittelalterlichen Glasfenstern und den bunten Rosetten blieb unsere Aufmerksamkeit am Schluss an dem Marmorhochgrab hängen, welches König Charles VIII. und seine Frau Anne de Bretagne für zwei ihrer sechs früh verstorbenen Kinder haben anfertigen lassen und welches in der Kathedrale ausgestellt ist. Wie viele andere Kunstwerke zeigt es den beginnenden Einfluss der italienischen Renaissance in Frankreich, der wir noch des Öfteren begegnen sollten.
Auf ihrer Tour durch Tours begegneten die Schülerinnen vielen weiteren sehenswerten Orten, unter anderem dem Château de Tours, der Eglise Saint-Julien oder dem imposanten Rathaus, das ebenfalls von dem bereits bekannten Architekten Victor Laloux erbaut wurde.
Nach ihrer Rückkehr zur Schule betrachteten wir uns gemeinsam die Kathedrale St. Gatien nochmals genauer. Neben dem wunderschönen spätgotischen Maßwerk, den hohen Jochgewölben, den wunderschönen mittelalterlichen Glasfenstern und den bunten Rosetten blieb unsere Aufmerksamkeit am Schluss an dem Marmorhochgrab hängen, welches König Charles VIII. und seine Frau Anne de Bretagne für zwei ihrer sechs früh verstorbenen Kinder haben anfertigen lassen und welches in der Kathedrale ausgestellt ist. Wie viele andere Kunstwerke zeigt es den beginnenden Einfluss der italienischen Renaissance in Frankreich, der wir noch des Öfteren begegnen sollten.
Am Nachmittag des ersten Tages führte uns - wie auch schon die vergangenen Male - der Kunstpädagoge Jean-Paul Durand durch das Musée des Beaux Arts, das ganz in der Nähe unserer Partnerschule liegt. In seiner lebendig-lebhaften Art nahm er uns mit auf einen kurzweiligen Streifzug durch die Geschichte der französischen Malerei vom ausgehenden Mittelalter bis in die neueste Zeit.
Um die Zeit bis zum späten Unterrichtsende der Franzosen um 17.55 Uhr zu überbrücken, bekamen die Mädchen schließlich noch etwas Freizeit, in der sie jedoch den Auftrag hatten, typisch französische Situationen zu entdecken und zu fotografieren.
Um die Zeit bis zum späten Unterrichtsende der Franzosen um 17.55 Uhr zu überbrücken, bekamen die Mädchen schließlich noch etwas Freizeit, in der sie jedoch den Auftrag hatten, typisch französische Situationen zu entdecken und zu fotografieren.
08.11.2019: Unterricht und Handwerk
Tags darauf verbrachten die Schülerinnen zunächst die erste Hälfte des Vormittags damit, sich im "CDI" bzw. im "Salle multimédia" der Schule vermittels Internetrecherche über die Touraine zu informieren und die Ergebnisse im Anschluss daran nacheinander vor den eigenen Kameradinnen auf Französisch zu präsentieren. Von 10.15 Uhr bis 12.05 Uhr gingen die Schülerinnen dann mit ihren französischen Austauschpartnerinnen und -partnern in den Unterricht.
Nachdem die Ursulaschülerinnen gemeinsam mit den Franzosen in der Schulkantine das Mittagessen eingenommen hatten, trafen wir uns um 13.45 Uhr wie üblich an der "Statue de la Vierge" im Hof der Schule, um zum "Musée du Compagnonnage" zu gehen. Hier bekamen wir einen Einblick in die Vielfalt der französischen Handwerkskunst und die lange Tradition der Handwerksbruderschaften, in denen, ähnlich den mittelalterlichen Zünften, das handwerkliche Wissen über Jahrhunderte von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Die zahlreichen ausgestellten Gesellenstücke beeindruckten durch ihre Detailliertheit, ihre Perfektion und Raffinesse. Durch diesen Besuch wurde uns eine interessante Brücke geschlagen zu den vielen historischen Gebäuden und Gegenständen, welche wir bereits gesehen haben und die außerhalb des Museums von der Jahrhunderte alten französischen Handwerkskunst zeugen.
Nachdem die Ursulaschülerinnen gemeinsam mit den Franzosen in der Schulkantine das Mittagessen eingenommen hatten, trafen wir uns um 13.45 Uhr wie üblich an der "Statue de la Vierge" im Hof der Schule, um zum "Musée du Compagnonnage" zu gehen. Hier bekamen wir einen Einblick in die Vielfalt der französischen Handwerkskunst und die lange Tradition der Handwerksbruderschaften, in denen, ähnlich den mittelalterlichen Zünften, das handwerkliche Wissen über Jahrhunderte von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Die zahlreichen ausgestellten Gesellenstücke beeindruckten durch ihre Detailliertheit, ihre Perfektion und Raffinesse. Durch diesen Besuch wurde uns eine interessante Brücke geschlagen zu den vielen historischen Gebäuden und Gegenständen, welche wir bereits gesehen haben und die außerhalb des Museums von der Jahrhunderte alten französischen Handwerkskunst zeugen.
09./10.11.2019: Das Wochenende
Nach zwei Tagen hatten sich unsere Schülerinnen schon gut eingelebt und wir konnten sie in das Wochenende entlassen, das sie nun allein mit ihren Gastfamilien verbringen durften. Die französischen Gastgeber ließen sich allerhand einfallen, um unseren Schülerinnen ihr schönes Land näher zu bringen. Eine Schülerin fuhr beispielsweise mit ihrer Gastfamilie nach Saint Malo, eine andere verbrachte das Wochenende in Trégastel in der Bretagne und zwei andere Schülerinnen wurden nach Paris mitgenommen. Eine andere Schülerin wiederum durfte mit auf die Jagd gehen und lernte so einen für sie etwas ungewohnten Aspekt französischer Kultur kennen. Einige Schülerinnen, aber auch wir Lehrerinnen und Lehrer waren etwas überrascht, welche große Aufmerksamkeit in Frankreich dem 9. November und damit dem 30. Jahrestag des Mauerfalls galt. Fast schien es, als sei den Franzosen dieses Ereignis näher als uns.
11.11.2019: Der Erste Weltkrieg, Sankt Martin und Leonardo Da Vinci
Der 11. November wiederum erinnerte uns an zwei weitere Ereignisse, denen wir auf unserer Fahrt bereits begegnet waren. Zum einen ist es der Festtag des heiligen Martin, dessen Grab wir bereits besucht hatten, zum anderen ist es der Waffenstillstandstag, von dem wir schon am Anreisetag unter dem Arc de Triomphe gehört hatten - ein Feiertag in Frankreich. Dies hielt uns jedoch nicht davon ab, an diesem Tag noch tiefer in die Geschichte hinabzusteigen und das "Château d'Amboise" und das "Château du Clos Lucé" zu besichtigen.
Morgens um 09.30 Uhr brachten die französischen Eltern ihre deutschen Gäste zum Bahnhof von Tours, von wo aus wir mit dem Zug nach Amboise fuhren. Dort lernten wir in einer interessanten Führung vieles über die Geschichte des Schlosses und darüber hinaus: Die Führerin lies vor unseren Augen die großen Ausmaße der Schlossanlage wiedererstehen, von der heute nur noch ein Bruchteil übrig ist, am Grab von Leonardo da Vinci wurde uns erklärt, wie die Renaissance von Italien nach Frankreich kam, und schließlich erläuterte uns die Führerin das Leben und das Schicksal von Anne de Bretagne und des französischen Königs Charles VIII., von dem wir bereits in der Kathedrale von St. Gatien gehört hatten und dessen tragischer Tod die Schülerinnen sehr beschäftigte - wie konnte er nur wegen eines am Türsturz angeschlagenen Kopfes sterben?
Nachdem wir das Schloss über eine der beiden faszinierenden, in Türme gefassten, spiralförmigen Auffahrten wieder verlassen hatten, verbrachten wir den Nachmittag im nahegelegenen "Château du Clos Lucé", in dem Leonardo da Vinci die letzten 3 Jahre seines Lebens verbracht hatte, nachdem ihn König Francois Ier an seinen Hof geholt hatte. Da in diesem Jahr der 500. Todestag des italienischen Universalgelehrten gefeiert wurde, erstrahlte das Gebäude und der angrenzende Park, in dem diverse, in Zeichnungen überlieferte Erfindungen Leonardo da Vincis in Lebensgröße nachgebaut und ausgestellt sind, in neuem Glanz.
Nachdem wir das Schloss über eine der beiden faszinierenden, in Türme gefassten, spiralförmigen Auffahrten wieder verlassen hatten, verbrachten wir den Nachmittag im nahegelegenen "Château du Clos Lucé", in dem Leonardo da Vinci die letzten 3 Jahre seines Lebens verbracht hatte, nachdem ihn König Francois Ier an seinen Hof geholt hatte. Da in diesem Jahr der 500. Todestag des italienischen Universalgelehrten gefeiert wurde, erstrahlte das Gebäude und der angrenzende Park, in dem diverse, in Zeichnungen überlieferte Erfindungen Leonardo da Vincis in Lebensgröße nachgebaut und ausgestellt sind, in neuem Glanz.
12.11.2019: Rathaus und Renaissance
Am Dienstagmorgen besuchten die Schülerinnen abermals den französischen Schulunterricht. Ab 09.05 Uhr statteten wir dann der "Pastorale" einen Besuch ab. Hier erläuterte uns Marie Line Ricouard, die Schulseelsorgerin, die interessanten und zum Teil recht herausfordernden Angebote, welche sie den Schülerinnen und Schülern des Lycée Sainte Ursule vorschlägt. Neben einem schön eingerichteten Raum, in dem Marie Line Ricouard für interessierte Schülerinnen und Schüler ansprechbar ist und wo sie Schriften und Bücher zu existenziellen Fragen ausleihen können, reicht das breite geistliche Angebot von der Begleitung kranker Pilger nach Lourdes bis zu einem lange vor- und nachbereiteten gemeinsamen Besuch im Konzentrationslager Auschwitz.
Um 10.00 Uhr wurden wir im Rathaus von Tours erwartet, das die Schülerinnen bereits auf ihrer Stadtrallye kennengelernt hatten. Und wer hat es gebaut? Natürlich Victor Laloux. In einer sehr engagierten Führung erläuterte uns Madame Amirault-Deiss, die Verantwortliche für die internationalen Beziehungen der Stadt Tours, zunächst die Architektur und die republikanische Bildsprache des imposanten Gebäudes, das immerhin eines der größten Rathäuser Frankreichs ist. Im Treppenaufgang rief sie angesichts der Namen hunderter gefallener Söhne der Stadt Tours die kriegerische Vergangenheit in Erinnerung und unterstrich die Bedeutung der heute für allzu selbstverständlich gehaltenen deutsch-französischen Freundschaft und der europäischen Einigung.
Im Ratssaal, in dem wir danach Platz nehmen durften, ließ es sich Frau Amirault-Deiss schließlich nicht nehmen, die Schülerinnen als junge Frauen und künftige Verantwortungsträgerinnen anzusprechen und zum politischen Engagement aufzurufen. Der Anlass dafür war wohl nicht zuletzt die Tatsache, dass keine der Schülerinnen es gewagt hatte, sich auf den etwas erhöhten Stuhl des Bürgermeisters zu setzen, dieser blieb leer…auch danach.
Am Nachmittag kehrten wir wieder in die Schule zurück, wo uns die Musiklehrerin der Schule, Madame Cadeau, in die Musik und den Tanz der Renaissance einführte. Wie es sich für ein echtes "atelier" gehört, mussten die Schülerinnen selbst aktiv werden und sowohl mehrstimmig singen als auch diverse Tänze, unter anderem eine "Pavane", tanzen.
Die Zeit von 16.15 Uhr bis 17.30 Uhr verbrachten wir anschließend im nahegelegenen "Château de Tours", um uns sowohl das Gebäude als auch eine Ausstellung zeitgenössischer Malerei anzuschauen, durch welche uns die Künstlerin Séverine Deslion führte. Dabei beantwortete sie höchstselbst Fragen zu ihren eigenen Bildern.
Um 10.00 Uhr wurden wir im Rathaus von Tours erwartet, das die Schülerinnen bereits auf ihrer Stadtrallye kennengelernt hatten. Und wer hat es gebaut? Natürlich Victor Laloux. In einer sehr engagierten Führung erläuterte uns Madame Amirault-Deiss, die Verantwortliche für die internationalen Beziehungen der Stadt Tours, zunächst die Architektur und die republikanische Bildsprache des imposanten Gebäudes, das immerhin eines der größten Rathäuser Frankreichs ist. Im Treppenaufgang rief sie angesichts der Namen hunderter gefallener Söhne der Stadt Tours die kriegerische Vergangenheit in Erinnerung und unterstrich die Bedeutung der heute für allzu selbstverständlich gehaltenen deutsch-französischen Freundschaft und der europäischen Einigung.
Im Ratssaal, in dem wir danach Platz nehmen durften, ließ es sich Frau Amirault-Deiss schließlich nicht nehmen, die Schülerinnen als junge Frauen und künftige Verantwortungsträgerinnen anzusprechen und zum politischen Engagement aufzurufen. Der Anlass dafür war wohl nicht zuletzt die Tatsache, dass keine der Schülerinnen es gewagt hatte, sich auf den etwas erhöhten Stuhl des Bürgermeisters zu setzen, dieser blieb leer…auch danach.
Am Nachmittag kehrten wir wieder in die Schule zurück, wo uns die Musiklehrerin der Schule, Madame Cadeau, in die Musik und den Tanz der Renaissance einführte. Wie es sich für ein echtes "atelier" gehört, mussten die Schülerinnen selbst aktiv werden und sowohl mehrstimmig singen als auch diverse Tänze, unter anderem eine "Pavane", tanzen.
Die Zeit von 16.15 Uhr bis 17.30 Uhr verbrachten wir anschließend im nahegelegenen "Château de Tours", um uns sowohl das Gebäude als auch eine Ausstellung zeitgenössischer Malerei anzuschauen, durch welche uns die Künstlerin Séverine Deslion führte. Dabei beantwortete sie höchstselbst Fragen zu ihren eigenen Bildern.
13.11.2019: Laufen und Riechen, Segeln und Schmecken
Am Mittwoch, den 13. November, erwartete uns ein sehr aktivierendes und zugleich sinnliches Programm. Zu Fuß machten wir uns zunächst auf zu einer Wanderung am Ufer der Loire entlang. Auf unserem Weg ergatterten wir immer wieder schöne Aussichten auf die Flusslandschaft, entdeckten die sogenannten "maisons troglodytes", das sind in den Kalkstein gehauene und nach außen zugemauerte Behausungen, die heute als sehr schick gelten und entsprechend teuer sind, und vesperten nach zwei Stunden Fußmarsch gemeinsam am Ufer des Flusses.
Um 10.30 Uhr wurden wir bei "Terre exotique" erwartet. Das ist zunächst einmal ein Geschäft, das in einem schön eingerichteten Landhaus im Kolonialstil gelegen ist und in dem man eine breite Palette an verschiedenen Gewürzen, Salzen und Pfeffer aber auch an Tee und Kaffee riechen, probieren und kaufen kann. Dort wurde uns aber auch ausführlich die Herkunft der verschiedenen Pfeffersorten - roter, grüner, weißer, schwarzer Pfeffer - erläutert und alle durften dann wohlinstruiert die mehr oder weniger scharfen frisch gemahlenen Pfefferkörner probieren.
Um 10.30 Uhr wurden wir bei "Terre exotique" erwartet. Das ist zunächst einmal ein Geschäft, das in einem schön eingerichteten Landhaus im Kolonialstil gelegen ist und in dem man eine breite Palette an verschiedenen Gewürzen, Salzen und Pfeffer aber auch an Tee und Kaffee riechen, probieren und kaufen kann. Dort wurde uns aber auch ausführlich die Herkunft der verschiedenen Pfeffersorten - roter, grüner, weißer, schwarzer Pfeffer - erläutert und alle durften dann wohlinstruiert die mehr oder weniger scharfen frisch gemahlenen Pfefferkörner probieren.
Mit dem Duft der großen weiten Welt in der Nase und mit dem ein oder anderen Mitbringsel in der Tasche begaben wir uns gegen 12.30 Uhr wieder an das Ufer der Loire. Dort warteten schon "La Rabouilleuse" und "La Sibylle" auf uns, zwei traditionelle Holzsegelboote, mit denen wir in den nächsten zwei Stunden eine gemütliche Rundfahrt auf der Loire unternahmen.
Den Abschluss dieses an sinnlichen Eindrücken reichen Tages bildete schließlich eine Besichtigung der Kellergewölbe des nahe gelegenen "Château Gaudrelle", in dem das Weingut Montmousseau zuhause ist. Am Ende der Führung, welche die ein oder andere Schülerin vom Tuniberg oder vom Kaiserstuhl mit kundigem Interesse verfolgte, durften alle Schülerinnen ein wenig von dem Wein kosten, für den diese Gegend berühmt ist: den Vouvray.
Da uns leider der für die Rückfahrt vorgesehene Linienbus vor der Nase davonfuhr, bestritten wir den Rückweg wiederum zu Fuß. Sicher schliefen die Schülerinnen nach diesem Programm am Abend ohne Probleme ein.
Den Abschluss dieses an sinnlichen Eindrücken reichen Tages bildete schließlich eine Besichtigung der Kellergewölbe des nahe gelegenen "Château Gaudrelle", in dem das Weingut Montmousseau zuhause ist. Am Ende der Führung, welche die ein oder andere Schülerin vom Tuniberg oder vom Kaiserstuhl mit kundigem Interesse verfolgte, durften alle Schülerinnen ein wenig von dem Wein kosten, für den diese Gegend berühmt ist: den Vouvray.
Da uns leider der für die Rückfahrt vorgesehene Linienbus vor der Nase davonfuhr, bestritten wir den Rückweg wiederum zu Fuß. Sicher schliefen die Schülerinnen nach diesem Programm am Abend ohne Probleme ein.
14.11.2019: Gemeinsamer deutsch-französischer Ausflug
Der letzte Tag unserer Austauschbegegnung stand im Zeichen des gemein-samen deutsch-französischen Ausfluges in die Abtei von Fontevraud und in die Stadt Saumur. Ursprünglich wollten wir die Besichtigungen in gemischten deutsch-französischen Gruppen durchführen. Aber unsere deutsche Führerin Susi Calvert überzeugte uns angesichts der Länge und der Komplexität der anstehenden Erläuterungen, dass es besser sei, eine rein deutsche und eine rein französische Führung zu machen. Die Tatsache, dass es unserer Führerin Susi gelang, über zwei Stunden hinweg das Interesse und die Aufmerksamkeit der Schülerinnen mit ihren spannenden Geschichten und Erklärungen zur Abtei Fontevraud zu wecken und aufrechtzuerhalten, überzeugte uns im Nachhinein umso mehr von der Richtigkeit dieser Entscheidung. An ihrem Grabmal staunten über die außergewöhnliche Biografie von Eleonore von Aquitanien, wir erhielten Einblicke in die englisch-französische Geschichte des hohen Mittelalters und begegneten in dem durch die "Robin Hood"-Geschichten berühmt gewordenen Richard Löwenherz, dem Sohn Eleonore von Aquitaniens, dem idealen Ritter par excellence.
Die Mittagszeit verbrachten wir im nahe gelegenen Saumur, wo die französischen und deutschen Schüler und Schülerinnen gemeinsam ihr Picknick zu sich nahmen. Das schöne Städtchen durften sie dann in eigener Regie in Kleingruppen erkunden.
Am Nachmittag fuhren wir gemeinsam zu "Pierre et Lumière". Hier hat der Künstler Philippe Cormand zahlreiche Monumente bis hin zu ganzen Dörfern detailgetreu in den Stein, den weichen Tuffeau, gehauen. Zum Teil hat er die Skulpturen unmittelbar aus den Felswänden herausmodelliert. Durch wechselndes, buntes Licht in Szene gesetzt, kamen die steinernen Skulpturen in ihrem ganzen Detailreichtum und ihrer unglaublichen Genauigkeit besonders zur Geltung und machten aus dem unterirdischen Rundgang ein großartiges Erlebnis. So konnten wir noch einmal "en miniature" die schönsten Sehenswürdigkeiten der Region betrachten, diejenigen, denen wir bereits begegnet waren, aber auch viele weitere, welche die Schülerinnen sich für ihren nächsten Besuch in der Touraine vornehmen können.
Am Nachmittag fuhren wir gemeinsam zu "Pierre et Lumière". Hier hat der Künstler Philippe Cormand zahlreiche Monumente bis hin zu ganzen Dörfern detailgetreu in den Stein, den weichen Tuffeau, gehauen. Zum Teil hat er die Skulpturen unmittelbar aus den Felswänden herausmodelliert. Durch wechselndes, buntes Licht in Szene gesetzt, kamen die steinernen Skulpturen in ihrem ganzen Detailreichtum und ihrer unglaublichen Genauigkeit besonders zur Geltung und machten aus dem unterirdischen Rundgang ein großartiges Erlebnis. So konnten wir noch einmal "en miniature" die schönsten Sehenswürdigkeiten der Region betrachten, diejenigen, denen wir bereits begegnet waren, aber auch viele weitere, welche die Schülerinnen sich für ihren nächsten Besuch in der Touraine vornehmen können.
15.11.2019: Rückfahrt nach Freiburg
Am anderen Morgen hieß es Abschied nehmen, zumindest für die Zeit bis zum Gegenbesuch der Franzosen in Deutschland. Um 08.30 Uhr bestiegen wir am "Château de Tours" den von FlixBus gecharterten Reisebus und legten den Heimweg diesmal über die Straße zurück. Um 17.30 Uhr erreichten wir schließlich wie vorgesehen das Konzerthaus Freiburg, wo die Eltern, Geschwister und Freunde bereits auf unsere Schülerinnen warteten.
Der Gegenbesuch, der ursprünglich für den April 2020 vorgesehen war, wird aller Voraussicht nach im Mai 2020 stattfinden, da in Frankreich im Rahmen einer Oberstufenreform eine Verschiebung des Abiturtermins notwendig geworden ist.
Thomas Ernst
Der Gegenbesuch, der ursprünglich für den April 2020 vorgesehen war, wird aller Voraussicht nach im Mai 2020 stattfinden, da in Frankreich im Rahmen einer Oberstufenreform eine Verschiebung des Abiturtermins notwendig geworden ist.
Thomas Ernst