Day of Dance 2014
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In der Schule gehe ich anders als sonst direkt in die Aula, denn dieser Morgen ist nicht wie jeder Morgen. DENN es ist der Morgen des „Day of Dance“!
In der Aula wird fleißig aufgebaut, der Laufsteg steht schon, die Technik wird installiert und die Aula dekoriert mit Luftballons und Luftschlangen. Viele sind aufwändig verkleidet und geschminkt, wie es am „schmotzigen Dunschtig“ schon beinahe Pflicht ist. Ein paar 11er helfen dabei. Die ersten fangen an sich aufzuwärmen, alles nochmal durchzugehen, zu schauen, ob alles läuft, ob alles perfekt ist; das Ergebnis: Vieles wird noch gefeilt, Drehungen noch mal durchgegangen, schwierige Stellen noch zwanzig, dreißig Mal geprobt, bis sie wie im Schlaf sitzen, überall sieht man nervöse Mädchen, die sich vorbereiten, als wäre dies der wichtigste Tag ihres Lebens.
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Viel zu schnell für meinen Geschmack kommen die ersten Schülerinnen hereingeströmt, um sich die besten Plätze zu sichern. Alles ist aufgebaut, alles ist fertig, wir alle sind bereit unser Bestes zu geben. Mit ein bisschen Verzögerung startet es dann.
Der Narrenkönig und die Narrenkönigin werden von den Moderatorinnen auf die Bühne gebeten. Dieses Mal sind Herr Stöfken und Frau Kopf, sie begeben sich hinter die Bühne und ziehen sich um. Nach kurzer Wartezeit betritt das Königspaar wieder die Bühne und schreitet majestätisch und würdevoll zu seinem jeweiligen Thron auf dem Laufsteg. Es wird gejubelt und gelacht, alle können kaum erwarten, wie es weitergeht.
Das Moderatorenpaar 1 kündigt die erste Gruppe an, vorsichtig betritt diese die Bühne. Die Musik wird abgespielt und der Day of Dance beginnt. Nach und nach zeigen alle, was sie können: Hip Hop, Jazz, Turnen und vieles andere. Mit jeder Gruppe, die auftritt, werden alle, die noch nicht dran waren, nervöser. Die Hände fangen an zu zittern, immer stärker, je näher der Auftritt kommt. Neben den Tänzen kommen natürlich auch die typischen Fasnetlieder nicht zu kurz. Mal wird das Fliegerlied gesungen und mal zum roten Pferd getanzt.
Die ganze Aula tanzt, alle fiebern mit, nach jedem Tanz ein Riesenapplaus, alles läuft wie am Schnürchen und ohne Probleme, anders als in der Generalprobe am Vormittag oder der Probe am Tag davor. Langsam fangen wir an, uns umzuziehen, für unseren Auftritt, bei uns vieren steigt die Nervosität, doch keine von uns gibt es gegenüber den anderen zu.
Und dann sind wir dran, wir die Tanz- AG, die Musik, ein Remix von "Amelie" wird eingespielt, wir stehen hinter einem großen weißen Laken am anderen Ende der Aula, hinter uns wird das Licht angemacht und alle drehen sich um. Wir tanzen, geben unser Bestes, die Aula ist still, man hört nur noch die Musik, ich blende alles aus, nur noch das Tanzen zählt, wir vier nehmen uns an den Händen und machen unseren letzten Knicks.
Alle applaudieren, kurz darauf kommt die nächste Gruppe dran, der Schattentanz ist vorbei bis zum nächsten Auftritt bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Wir ziehen uns wieder um, auch die 12er stoßen jetzt zu uns dazu. Vorne auf der Bühne wird ein Sketch aufgeführt, die ganze Aula lacht, danach die Hip Hop Crew der 10er, langsam begeben wir uns hinter die Bühne für Tanz Nr. 2. Frau Strauch wartet schon, um uns Glück zu wünschen. Wir versammeln uns, doch Schreck: Eine fehlt. Sofort machen wir uns auf die Suche nach ihr, nach einigen nervenaufreibenden Minuten finden wir sie dann, an dem anderen Bühnenaufgang. Gerade noch rechtzeitig!
Wir laufen auf die Bühne, nachdem die Moderatorinnen uns angesagt haben. Der "Stressed Ladies Tanz" beginnt, diesmal werden wir Tanz-AG-Girls unterstützt von ein paar 12ern und noch einmal geben wir unser Bestes. Wie bei den Gruppen davor sitzt jeder Schritt. Auch die Nebelmaschine, die immer wieder Nebel auf die Bühne pustet, stört uns kaum. Finale Pose und endlich ist es geschafft! Mit wackeligen Beinen laufen ich und die anderen von der Bühne.
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Doch wir, die Tanz- AG, wissen auch schon, dass wir bald wieder dran sind mit Vortanzen und dass wieder eine monatelange Übungszeit auf uns zukommt, denn bis zum Sommerfest, dem Herbstball, dem Tag der offenen Tür oder dem Indienabend dauert es nicht mehr lang: Und wir wissen auch, dass wir das hinbekommen, weil wir ja unsere „Dancing Queen“ - Frau Strauch - haben, mit der wir bisher in den vier Jahren, die es uns gibt, immer alles hinbekommen haben, egal, wie knapp die Zeit war und egal, wie klein die Motivation war, sich dienstags nach dem Nachmittagsunterricht noch mal auf eineinhalb Stunden Tanzen einzulassen. Dazu kann man nur sagen:
Vielen Dank, Frau Strauch, dass Sie die Tanz- AG und den „Day of Dance“ jedes Jahr möglich gemacht haben, so dass er inzwischen gar nicht mehr wegzudenken ist.
Dorothee Hoffmann