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Historische Fotografien für Menschen mit Blindheit

Historische Fotografien für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung erlebbar gemacht

12. Juni 2024

Schülerinnen und Schüler des St. Ursula Gymnasiums Freiburg und des Max-Planck-Gymnasiums Lahr erweitern Fotosonderausstellung in der Ehemaligen Synagoge Kippenheim um inklusive Features


Wie können Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung an einer Fotografiesonderausstellung teilnehmen, ohne die visuellen Exponate sehen zu können?

Diese Frage war der Ausgangspunkt für eine mehrwöchige Projektarbeit der Oberstufenschülerinnen und -schüler des St. Ursula Gymnasiums Freiburg und des Max-Planck-Gymnasiums Lahr im Geschichtsunterricht. Angeregt durch die Fotografiesonderausstellung zu den sogenannten Deportationsfotografien badischer Jüdinnen und Juden nach Gurs im Jahr 1940, die in der Ehemaligen Synagoge Kippenheim gezeigt wird, entwickelten die Jugendlichen mittels QR-Codes abrufbare Audio-Features. Dadurch werden die ausgewählten Fotografien der Ausstellung auf vielfältige Weise zum Sprechen gebracht und digital erweitert. Neben einer systematischen Beschreibung und gründlichen Einordnung in den historischen Kontext der Regionalgeschichte im Nationalsozialismus, lag ein besonderer Fokus auf der Darstellung der vielfältigen Verwendungs-, Nutzungs- und Gebrauchsgeschichte der einzelnen Abbildungen.
Vergangenen Montag machten sich die Schülerinnen des Freiburger Kurses auf den Weg nach Kippenheim, um die Ausstellung einschließlich der von ihnen erstellten Audio-Features zu besichtigen. Tief beeindruckt von dem Umfang und der Vielfalt der ausgestellten Fotografien, waren sie stolz darauf, wie ihre Arbeit dazu beigetragen hat, die bewegenden Geschichten hinter den Bildern zugänglich zu machen und die Ausstellung für alle Besucher inklusiver zu gestalten.
Die beteiligten Geschichtslehrer Tobias Roth (St. Ursula Gymnasium Freiburg) und Florian Hellberg (Max-Planck-Gymnasium Lahr) sind erfreut darüber, dass ihre Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Bildungspartnerschaft mit der Ehemaligen Synagoge Kippenheim dazu beitragen, den Lern-, Gedenk- und Erinnerungsort inklusiver und damit barrierefreier zugänglich zu machen. Auch Hannelore Zink, eine der ersten Besucherinnen mit Sehbehinderung, würde sich freuen, bei zukünftigen Ausstellungen ein solches Angebot zur Teilhabe nutzen zu können.
Die Ergebnisse dieser engagierten Projektarbeit können fortan in der Sonderausstellung der Ehemaligen Synagoge Kippenheim von allen Besucherinnen und Besuchern abgerufen werden.

Tobias Roth